Sport und Kulturvereinigung 1879 e.V. Mörfelden

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Japanisch und Karate

 

Das Karatetraining und Japanisch sind eng miteinander verbunden. Die Techniknamen selbst sind auf Japanisch, die Katanamen bestehen meist aus nur wenigen Schriftzeichen, haben aber eine tiefere Bedeutung und einige Konzepte hinter den Kampftechniken lassen sich oft mit nur einem Wort beschreiben.

Wenn wir im Training Wiederholungen zählen, dann tun wir dies auf Japanisch. Auch die Etikette im Training wie z. B. die Verbeugung „Rei“ zum Trainingspartner oder zum Trainer am Beginn / Ende des Trainings erfolgt auf Japanisch. Eine gewisse Grundkenntnis ist also hilfreich und wer sich dafür entscheidet Karate nicht nur als Hobby, sondern als Lebensweg, gemäß dem Karate-Do zu betreiben, der wird sich zwangsläufig tiefer mit der Japanischen Sprache beschäftigen.

Wie in vielen asiatischen Sprachen gibt es auch im Japanischen ein Schriftzeichensystem. Dieses ist in seiner Gesamtheit zwar komplex (bestehend aus den zwei Silbenschriften Hiragana, Katakana kombiniert mit chinesischen Schriftzeichen), aber um z.B. nur die korrekte Aussprache zu erlernen ist die Silbenschrift Hiragana ausreichend. Die folgenden Grundlagen sollen dabei helfen den Einstieg in die Japanische Sprache zu finden. Zudem gibt es hier einige ausgewählte japanische Begriffe, die sich mit den Grundlagen besser verstehen lassen.

Hiragana

Die Silbenschrift Hiragana hat 46 Grundsilben. Die folgenden Tabellen sind Zeile für Zeile von links nach rechts zu lesen:

aiueo
あ aい iう uえ eお o
か kaき kiく kuけ keこ ko
さ saし shiす suせ seそ so
た taち chiつ tsuて teと to
な naに niぬ nuね neの no
は haひ hiふ fuへ heほ ho
ま maみ miむ muめ meも mo
や ya ゆ yu よ yo
ら raり riる ruれ reろ ro
わ waを woん n  

Mit diesen Grundsilben lässt sich z. B. das Wort からて (Karate) oder der Gruß れい (Rei) bilden. Was die Aussprache angeht, so gibt es hier bereits eine Besonderheit. Das rollende „r“ wie im Deutschen gibt es im Japanischen nicht. Ein „r“ wird hier wie ein „l“ ausgesprochen. Also eher „Kalate“ und „Lei“.

Einige dieser 46 Grundsilben werden noch mit den Silben や ya, ゆ yu und よ yo kombiniert, wodurch 21 weitere Silben entstehen. Dabei wird die Silbe, mit der kombiniert wird, kleiner geschrieben als die erste.

yayuyo
きゃ kyaきゅ kyuきょ kyo
しゃ shaしゅ shuしょ sho
ちゃ chaちゅ chuちょ cho
にゃ nyaにゅ nyuにょ nyo
ひゃ hyaひゅ hyuひょ hyo
みゃ myaみゅ myuみょ myo
りゃ ryaりゅ ryuりょ ryo

Bereits jetzt lässt sich der Name unseres Stils しょうりん りゅう まつむら けんぽう (Shōrin Ryū Matsumura Kenpō) nahezu bilden. Einzig die letzte Silbe ぽ ist neu und diese ist Teil von 25 weiteren Silben, die entstehen, indem man die 46 Grundsilben im Ton ändert. Dafür werden diese entweder mit einem oder erweitert.

aiueo
が gaぎ giぐ guげ geご go
ざ zaじ jiず zuぜ zeぞ zo
だ daぢ jiづ zuで deど do
ば baび biぶ buべ beぼ bo
ぱ paぴ piぷ puぺ peぽ po

Selbige Erweiterung mit einem oder ist auch mit den o. g. kombinierten Silben möglich, wodurch 12 weitere Silben entstehen und die stolze Gesamtsumme von 105 Silben erreicht wird.

yayuyo
ぎゃ gyaぎゅ gyuぎょ gyo
じゃ jaじゅ juじょ jo
びゃ byaびゅ byuびょ byo
ぴゃ pyaぴゅ pyuぴょ pyo

Weitere Besonderheiten bei der Aussprache sind folgende:

  • endet ein Wort mit „i“ oder „u“, so wird diese Endung meist verschluckt, Bsp. in Hiragana だち = dachi (Stellung/Stand von Pinan-Dachi) , hier wird das „i“  verschluckt
  • oft wird auch ein zusätzliches „u“ eingefügt, in der Aussprache aber nur leicht betont ausgesprochen. Man erkennt dies in der Silbenschrift an den Strichen auf dem „o“, Bsp. in Hiragana どうじょう (dōjō = Doujou, Trainingsraum für die Kampfkunst)
  • die Silbe つ tsu wird in kleiner Schreibweise eingefügt um eine verkürzte Aussprache zu signalisieren, Bsp. in Hiragana いっぽんけん = ippon-ken (Ein-Knöchel-Faust, Mittelgelenk des Zeigefingers als Angriffsfläche)
  • das Gegenstück zum Verkürzen von Silben ist die langgezogene Silbe, diese wird mit einem langen Spiegelstrich signalisiert. Dieser Fall wird eher bei den Katakana (neumodische oder ausländische Begriffe) angewendet, bei den Hiragana wird hingegen der Vokal verdoppelt (らあめん = raamen ), Bsp. in Katakana シャワー = shawaa (die Dusche) , hier wird das „a“ von „wa“ lang gesprochen

Katakana

Neben den Hiragana gibt es noch mal die gleiche Anzahl an Silben, mit exakt der gleichen Aussprache, aber mit anderen Schriftzeichen. Katakana werden meist für neumodische oder ausländische Begriffe benutzt. Beispielsweise sieht man des Öfteren, das ein Karateka seinen Namen auf den Karate-Gi gestickt hat. Dieser ist dann in der Regel in Katakana geschrieben, da es sich um einen ausländischen Namen handelt. Ebenso die Katas, die oft einen chinesischen Ursprung haben, schreibt man eher in Katakana statt Hiragana. Für die reine Aussprache ist es also nicht wichtig die Katakana zu kennen. Wer aber den Anspruch hat Japanisch lesen zu lernen, kommt um Katakana nicht herum.

 

aiueo
ア aイ iウ uエ eオ o
カ kaキ kiク kuケ keコ ko
サ saシ shiス suセ seソ so
タ taチ chiツ tsuテ teト to
ナ naニ niヌ nuネ neノ no
ハ haヒ hiフ fuヘ heホ ho
マ maミ miム muメ meモ mo
ヤ ya ユ yu ヨ yo
ラ raリ riル ruレ reロ ro
ワ waヲ woン n  
ya yu yo
キャ kya キュ kyu キョ kyo
シャ sha シュ shu ショ sho
チャ cha チュ chu チョ cho
ニャ nya ニュ nyu ニョ nyo
ヒャ hya ヒュ hyu ヒョ hyo
ミャ mya ミュ myu ミョ myo
リャ rya リュ ryu リョ ryo
aiueo
ガ gaギ giグ guゲ geゴ go
ザ zaジ jiズ zuゼ zeゾ zo
ダ daヂ jiヅ zuデ deド do
バ baビ biブ buベ beボ bo
パ paピ piプ puペ peポ po
ya yu yo
ギャ gya ギュ gyu ギョ gyo
ジャ ja ジュ ju ジョ jo
ビャ bya ビュ byu ビョ byo
ピャ pya ピュ pyu ピョ pyo

Kanji

Die sogenannten Kanji sind das komplexeste der japanischen Schrift. Sie sind aus dem Chinesischen in das japanische übernommen worden, haben aber eine andere Bedeutung. Ein Kanji kann mehrere Bedeutungen, mehrere Aussprachen haben, aus einer Vielzahl an Strichen und Teilzeichen bestehen und man sieht einem Kanji seine Aussprache nicht an. Einige Kanji waren zur Zeit ihrer Entstehung eher Piktogramme, also Bilder, die einen realen Gegenstand vereinfacht darstellen. Mit der Zeit wurden diese aber verändert und sind zu den Schriftzeichen geworden, wie man sie heute kennt. Das eigentlich Bild ist also nicht mehr allzu leicht zu erkennen, wie z. B. bei dem Kanji 手 (Hand).

  • das Schriftzeichen für Hand (in einer anderen Schreibweise 扌) ist z. B.  in dem Kanji 拔塞 der Kata „Passai“ (Erstürme die Festung) enthalten
  • in dem Kanji 鉄騎 der Kata „Naihanshi“ (eiserner Reiter) wiederum ist das Schriftzeichen 馬 (Pferd) enthalten, auch hier ist das Original Piktogramm nicht mehr leicht zu erkennen
  • der Wald im Kanji 少林流 des Stils „Shōrin Ryū“ (Schule des kleinen Waldes) ist dann vielleicht etwas leichter zu erkennen, denn wenn 木 ein Baum ist, dann sind zwei 林 oder mehrere Bäume 森 ein Wald

Eine weitere Besonderheit der Kanji sind die zwei verschiedenen Lesungen On-Yomi und Kun-Yomi. Die Lesung On-Yomi wird auch „chinesische Lesung“ genannt, da es sich um eine an das Japanische angepasste Lesung der Originalen chinesischen Aussprache handelt. Diese Lesung besteht in den meisten Fällen aus einer Kombination mehrerer Kanji. Bei der Kun-Yomi Lesung hingegen handelt es sich um die rein japanische Lesung, welche nur von der Bedeutung, aber nicht vom Klang her übernommen wurden. Diese Lesung besteht in den meisten Fällen aus einer Kombination eines Kanji, an dem ein Hiragana angehängt wird.

Radikale

In den Kanjis wiederum findet man sogenannte Radikale. Diese wurden wie die Kanji aus dem Chinesischen übernommen. Ein Radikal dient dazu die große Menge an Kanji zu gruppieren, sodass diese im Duden leichter gefunden werden können. Ähnlich wie die 26 Buchstaben im deutschen Duden die Suche nach Wörtern erleichtert. Bei den Radikalen sind es aber etwas mehr als 26, nämlich 214. Sucht man also ein Kanji im Duden schaut man nach dem Radikal. Alle Kanji die dieses Radikal enthalten sind dann nach der Anzahl der Striche, die man zum Zeichnen des Kanji benötigt (minus die des Radikals), geordnet. Eine viel wichtigere Funktion ist aber, dass ein Radikal oft auch eine Kategorie für das Kanji vorgibt, mit der man die Bedeutung des Kanji besser eingrenzen kann. Ein Radikal hat also alleinstehend auch eine Bedeutung.

 

  • die Kanjis 空手 (karate) werden mit からて gebildet, in diesem Fall ist das Kanji 手 (て = te) ein Radikal und heißt Hand (andere Schreibweise 扌)
  • das Kanji 手 (て = te) ist auch im (けん = ken) von kenpō (Faustlehre) enthalten
  • das Kani 木 ( = ki) mit der Bedeutung Holz / Baum kommt in entsprechend vielen Kanji für die Waffen des Kobudō vor: (bō), (ēku) und 双節棍 (nunchaku)

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