Sport und Kulturvereinigung 1879 e.V. Mörfelden

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Dojo-Kun

 

Die Dojo-Kun (道場訓), aus dem japanischen übersetzt „Anweisung für den Ort des Weges ()“, beschreibt die Leitlinien für das Verhalten im Karate-Training. Die tiefere Bedeutung geht aber weit über das eigentliche Training hinaus. Die Dojo-Kun nennt die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben generell. Ist man in einer Notsituation gezwungen Karate Techniken als Verteidigung anzuwenden, dann können diese Techniken den Angreifer unter Umständen auch verletzen. Daher ist es unser wichtigstes Anliegen, nur Leute zu unterrichten, bei denen wir darauf vertrauen können, dass sie das Gelernte tatsächlich nur in Notwehr anwenden. Schläger filtern wir schnell heraus, und die Grundsätze der Dojo-Kun helfen dabei.

Das Bild zeigt die Dojo-Kun unseres vorherigen Großmeisters Yuchi Kuda im Original in japanischen Schriftzeichen und folgend eine Übersetzung dieser. Sein Sohn Tomosada Kuda, unser heutiger Großmeister, hat diese nach dem Tod seines Vaters unverändert übernommen.

  • Als Karateka1 bemühe Dich, kein selbstsüchtiger, egoistischer Mensch zu werden und stets  korrekt zu handeln.
  • Es ist nur natürlich, sich dem Lehrer und älteren Schülern2 gegenüber stets höflich zu benehmen, und auch bei gleichaltrigen und jüngeren Schülern achtet gegenseitig auf euer Verhalten.
  • Katas und Kämpfe beginnen immer mit dem Gruß „Rei“.
  • Die Basis des Karate bilden die Katas. Durch Katas erhoffe Dir aber kein schnelles Ergebnis, sondern vertiefe ständig die Kata- und Kampfübungen.
  • Da es grenzenlos viele Technikkombinationen gibt, bewahre stets deine Disziplin und widme Dich unaufhörlich der Vervollkommnung deiner Techniken.
  • Techniken im Kampf müssen schneller, stärker und präziser3 ausgeführt werden. Versammle Deine ganze Konzentration auf dem Gegner und begegne ihm mit aller Kraft. Dabei sollst Du aber nie emotional werden.
  • Vergesse nie, besser zu werden und lerne den wahren Kern der Techniken. Das Lernen im Karate nimmt kein Ende.
  • Benehme Dich im Alltag stets korrekt, zügle Deinen Übermut und verliere niemals die Vernunft.
  • Bedenke, Hochmut ist eine Pestilenz für den Geist des Karate. Vergiss nie, Hochmut schadet Deiner weiteren Entwicklung und auch Deinen Qualitäten als Mensch. Im Karate steht man immer am Anfang und nie am Ende.
  • Der Weg des Karate besteht aus Training und der Lebenseinstellung des Karate. Es verlangt von Dir das Streben nach Anstand und Aufrichtigkeit um ein honoriger Bürger der Gesellschaft zu werden. Dies gilt es durch Karate zu erreichen.
  • Karate ist Budo4 Ohne Anstrengung erreichst Du nichts. Mit dem richtigen Geist und hartnäckigem Streben gibt es nichts, dass Du nicht erreichen kannst.

Die Bedeutung der Dojo-Kun ist für unseren Kulturkreis anhand einer direkten Übersetzung aus dem Japanischen nicht immer leicht zu verstehen. Die zentralen Themen der Dojo-Kun beschreiben die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben: Respekt, Disziplin, Positivität, Empathie, Selbstbewusstsein gepaart mit Bescheidenheit, Kontrolle der Emotionen und das Wissen, dass man alles im Leben erreichen kann, wenn man sich anstrengt und nicht aufgibt.

Der Trainer versucht, diese Werte im Training vorzuleben und zu vermitteln, ohne sie aber „gebets-artig“ herunterzuleiern. Die genannten Grundsätze helfen gleichermaßen Kindern als auch Erwachsenen in Schule, Beruf und im sozialen Umfeld. Ein Rezept für ein erfolgreiches Leben.


 

Fußnoten

1 Karateka ist eine Formulierung für einen Sportler der Karate übt. Diese japanisierte Form ist zwar grammatikalisch korrektes Japanisch, aber in Japan unüblich

2 Jüngerer- und älterer Schüler meint hier den Schüler, der schon länger Karate betreibt. Nicht das absolute Alter ist bei dieser Betrachtung relevant, sondern nur die Zeit seit dem Eintritt in den Karateverein. So kann auch ein älterer Schüler tatsächlich jünger sein

3 Hier handelt es sich um ein Anakoluth: Der Komparativ ist zwar grammatikalisch falsch, aber um möglichst nah ans Original zu kommen wurde er hier verwendet

4 Budo: Der Weg des Kriegers

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